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Black Eagle

Ladeautomat des MBT "Black Eagle"

Heckansicht des MBT  BlackEagleBis auf wenige Bilder von internationalen Waffenausstellungen ist über diesen neuen Kampfpanzer fast nichts in der Öffentlichkeit bekannt. Während die Wanne den ursprünglichen T-80 erkennen läßt, weicht die Turmkonstruktion völlig vom bisherigen Schema russischer Panzer ab. Dieser neueste Kampfpanzer wurde mit einem Ladeautomaten ausgestattet, der sich grundlegend von den Ladeautomaten der T-64, T-72 und T-80 unterscheidet. Eine Schwachstelle der Unterbringung der Munition in einem Magazin in der Panzerwanne zeigte sich in realen Gefechten. Trotz der Lage im Zentrum der Wanne in einem tief gelegenen Bereich war die Munition stark explosionsgefährdet. Dieser kritische Bereich soll zukünftig aus dem Kampfraum herausgenommen und in einer abgetrennten Munitionsablage untergebracht werden.

Bei der Entwicklung des neuen Kampfpanzers Black Eagle wurde bereits eine solche Variante vorgesehen. Der Black Eagle besitzt dabei einen völlig neuartigen Ladeautomaten. Es handelt sich um einen Lader mit konstantem Ladewinkel, der mit allen Hauptbaugruppen in einem gepanzerten, abnehmbaren Transport-Lade-Container untergebracht wurde. Im Kampfraum befindet sich lediglich die Hülsenfang- und Auswurfeinrichtung sowie die Steuereinrichtungen. Das Fassungsvermögen des Magazins dürfte bei etwa 20 - 22 Schuss liegen. Das folgende Bild zeigt die Aufnahme eines Prototyps. Der Transport-Lade-Container ist sehr deutlich am Turmheck erkennbar. Dieser Container ist unkompliziert abnehmbar und austauschbar. Über eine mögliche Logistikkette können die Panzereinheiten rasch ihre Munitionsbeladung auffüllen ohne die Gefechtsaktivität spürbar senken zu müssen.


Schnappschuss eines Prototypen des Black Eagle wie er in russischen Newsgroups gezeigt wird

Beschädigte Transport-Lade-Container können ebenso unkompliziert ausgetauscht werden, der Kampfpanzer ist unverzüglich wieder einsatzbereit. Es ist vorgesehen die Transport-Lade-Container in das System der reaktiven Panzerung einzubeziehen, bei diesem Prototypen ist dies nicht vorhanden. Sollbruchstellen auf der oberen Abdeckung ermöglichen das Entweichen der Druckwelle bei eine möglichen Explosion der Munition im Container. Im Verlaufe der weiteren Entwicklungsarbeiten wird dieser Container sicherlich noch Änderungen erfahren.

Die Funktionsweise stellt sich wie folgt dar. Der gepanzerte, abnehmbare Transport-Lade-Container enthält ein Bandmagazin mit etwa 20 bis 22 Munitionskassetten die an zwei Endlosketten vorn und hinten eingebunden sind. Die Ketten laufen auf entsprechenden Tragschienen. Über Zahnkränze kann das Band mit einem elektrischen Antrieb in beide Richtungen bewegt werden. Im Heck des Transport-Lade-Containers befindet sich die Ansetzervorrichtung in Form eines Kettenansetzers sowie eine doublierende Bedieneinrichtung.
Zum Aufmunitionieren werden Geschoss und Treibladung (oder auch patronierte Munition) von oben in die Kassetten eingelegt. Die Kassetten bilden dabei ein Halbrohr das durch zwei Klappflügel verschlossen werden kann. Beim Laden wird das Band solange bewegt, bis die gewählte Munition am Ausgabefenster liegt. Diese Ausgabefenster befindet sich an der Unterseite des Bandmagazins

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Querschnitt einer der bekanntgewordenen Versionen des Transport-Lade-Containers, Quelle: russischen Newsgroups

Ein elektromechanischer Auslöser öffnet die Kassette, die Klappflügel spreizen sich unter Federkraft auf und die Munition fällt nach unten aus der Kassette direkt auf eine Ladeschale. Der Kettenansetzer schiebt die Munition von hinten durch einen verschließbaren Durchbruch am Turmheck in den Ladungsraum der Kanone. Eine bewegliche Führungsschale im Kampfraum dient dabei als Verlängerung bis zum Bodenstück der Kanone. Nach dem Schließen des Verschlusses geht die Ansetzerkette in die Ausgangslage zurück, der Durchbruch im Turmheck wird verschlossen, die bewegliche Führungsschale wird zurück geschwenkt und der Hülsenfang- und Auswurfrahmen schwenkt wieder nach unten. Die Kanone geht aus dem Ladewinkel heraus und wird mit der Visierlinie des Zielfernrohres synchronisiert. Die weiteren Funktionen gestatten die Aufmunitionierung und Abmunitionierung von Außen und aus dem Kampfraum, das Zählen der vorhandenen Munition nach Sorten und die aktuelle Anzeige auf Displays.

Ähnliche Ladeautomaten besitzen der T-72-120 und der französischen Leclerc. Allerdings ist das System der beschriebenen Transport-Lade-Container auch für die Modernisierung älterer Kampfpanzer anwen

dbar und besitzt durch die Austauschbarkeit einige wesentliche Vorzüge gegenüber anderen eingesetzten Ladeautomaten. Die Zukunft wird zeigen ob sich der Transport-Lade-Container in dieser Form durchsetzen kann.

 

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Stefan Kotsch